Eigentlich würde ich diesen Blog lieber nicht schreiben. Ich würde viel lieber weiterhin glauben, dass unsere moderne Medizin – an der ich täglich teil habe – wirklich die Segnung ist, die sie zu sein vorgibt. Eigentlich würde ich viel lieber Teil des „Systems“ bleiben und still meine Arbeit machen.

Und ohne Frage bin ich diesem „System“ dankbar, denn sein Potential für Akutbehandlungen hat meiner Familie viel Kummer erspart.

Dennoch weine ich in den letzten Monaten gelegentlich, wenn ich zum Dienst fahre. Ich fühle mich leer und eigentlich hilflos, denn ich bin weit davon entfernt, dass zu tun, wozu ich eines Tages eigentlich zum Medizinstudium angetreten bin. So albern und naiv es vielleicht klingen mag, aber ich wollte lernen, wie ich Menschen heilen kann. Nach dem Studium habe ich nach Versuchen in der Neurochirurgie, der Onkologie und Kinderonkologie den Weg der Psychosomatik und Naturheilkunde gewählt, um dieser Idee so nah wie möglich zu kommen. Ich habe sicher gelernt, so manche Leiden zu lindern – mit Hilfe der Natur und auch mit Hilfe moderner Medikamente. Mit Hilfe des ernsthaften und mitfühlenden Gespräches…

Aber geheilt habe ich wohl noch nicht einen einzigen Menschen – auch wenn ich schon seit zehn Jahren „im Geschäft“ bin. Ich habe viel über Diagnostik gelernt, aber konnte mich nie wirklich mit den Therapieangeboten anfreunden. Mir sind unglaublich viele tolle Menschen begegnet, Patienten, Kollegen, Angehörige – und ich habe von ihnen so viel über unser Leben als Menschen gelernt, so viel über die Segnungen und Katastrophen des Medizinbetriebes und ihre weitreichenden Konsequenzen für das Leben jedes einzelnen dieser Menschen erfahren.

Und ich bin sicher, die momentan größte Herausforderung für uns Ärzte liegt darin, unseren Patienten nicht zu sehr zu schaden und den Blick für das Wesentliche zu behalten. Gleichzeitig sehe ich das medial ungeheuer aufgeladene Spannungsfeld zwischen Allmachtsphantasien und Ohnmacht, in dem ich als Mensch und Arzt selbst navigieren muss und meinen Patienten ein Begleiter und Wegweiser sein soll. Diese Herausforderungen lassen sich für mich nicht mehr mit dem routinierten Blick durch die Brille einer fortschrittsgläubigen, wissenschaftlich-medizinischen Weltsicht meistern. Sie lassen sich aber auch nicht mehr mit der Brille der sogenannten Alternativmedizin, egal welcher Couleur, meistern, denn diese ist mittlerweile ähnlich kommerzialisiert. Ich möchte beginnen, die Stimme meiner Seele und das Wissen meines Körpers ernst zu nehmen und alle Brillen ablegen, alle bisherigen Denk- und Wahrnehmungskathegorien in Frage stellen und mich für neue, andere Ansichten bereit machen. Diese Bereitschaft begleitet mich schon lange, doch mit jeder Krise, durch die ich gehe, wird der Drang zu konkret anderem Handeln stärker und schwieriger zu kontrollieren. Seit dem Studium gerate ich immer wieder an den Punkt, an dem ich den Weg des Arztes verlassen möchte – und doch habe ich mich immer wieder darauf zurückgezwungen, um meinem Gefühl gerecht zu werden, einer inneren Bestimmung zu folgen.

Indem ich jetzt beginne, öffentlich darüber zu schreiben, möchte ich meine Krise mit der Welt „außerhalb des Systems“ teilen und Gehör finden und wissen, dass ich nicht alleine bin.

Ich wünsche mir eine Neue Zeit für die Heilkunde und die Heilkundigen, gespeist aus einem tiefen Respekt vor dem Mysterium des Lebens und dem Wunder seiner Endlichkeit. Genährt von der höchsten Achtung vor dieser seltsamen und wundersamen Kraft, die in all ihrer Bescheidenheit schon mein Leben lang meine Wunden heilt, ohne dass ich wirklich etwas dazu beitrage.

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit. Aenean commodo ligula eget dolor. Aenean massa. Cum sociis natoque penatibus et magnis dis parturient montes, nascetur ridiculus mus. Donec quam felis, ultricies nec, pellentesque eu, pretium quis, sem. Nulla consequat massa quis enim. Donec pede justo, fringilla vel, aliquet nec, vulputate eget, arcu. In enim justo, rhoncus ut, imperdiet a, venenatis vitae, justo.

Nullam dictum felis eu pede mollis pretium. Integer tincidunt. Cras dapibus. Vivamus elementum semper nisi. Aenean vulputate eleifend tellus. Aenean leo ligula, porttitor eu, consequat vitae, eleifend ac, enim. Aliquam lorem ante, dapibus in, viverra quis, feugiat a, tellus.

 

Weiterlesen

Entries with this post type link to a different page with their headline. Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit. Aenean commodo ligula eget dolor.